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03.03.2011

Liebe Mitglieder und treue Spender von Amnesty International,

die Zeitungsberichte der vergangenen Tage über hohe Gehaltszahlungen an die ehemalige Generalsekretärin Irene Kahn und ihre Stellvertreterin Kate Gilmore haben auch innerhalb der Bochumer Amnesty International-Gruppen Unverständnis hervorgerufen. Die uns mittlerweile vorliegenden Informationen möchte wir daher gerne an Sie weitergeben.

Am 19.02.2011 berichtete die Daily Mail von geheimen Abfindungszahlungen an Irene Kahn am Ende ihrer 8-jährigen Amtszeit in Höhe von 500.000 Britischen Pfund (ca. 580.000 Euro) an Irene Khan sowie £300.000 (ca. 350.000 Euro) an ihre Stellvertreterin Kate Gilmore. Dies ist sachlich nicht korrekt, da die Zahlungen einerseits noch ausstehende Gehaltszahlungen von 2008-2009 einschließen, sowie Pensionszahlungen der vergangenen acht Jahre, ausstehende Gehaltserhöhungen beinhaltet. Zudem ist die Summe im öffentlich zugänglichen Finanzbericht 2009/10 ordnungsgemäß aufgeführt. Die exakten Summen belaufen sich auf £533,103 sowie £325,244 und schließen £191,697 bzw. £59,655 an Abfindungszahlungen ein.

Das für die Gehaltsverträge verantwortliche internationale Vorstandsgremium (International Executive Committee, IEC) hat in einer ausführlichen Stellungnahme dargelegt, wie es zu den hohen Zahlungen kam. Wesentliche Ursache dafür ist das in diesem Fall zum Tragen kommende britische Arbeitsrecht, welches einem langjährigen Angestellten auch bei Beendigung eines befristeten Vertrags umfassende Rechte zugesteht. Nach umfangreicher rechtlicher Beratung kam das IEC zu der Auffassung, dass eine vertrauliche Vereinbarung (,,confidential agreement") über Ausgleichszahlungen an Irene Khan und ihre Stellvertreterin der für Amnesty International am wenigsten schädliche Weg zur Vertragsauflösung ist.

Zugleich leitete der neue Generalsekretär Salil Shetty sofort bei Amtsantritt in Zusammenarbeit mit dem IEC eine Überprüfung aller Personal-Vertragsmodalitäten ein. Seither sind vergleichbare Verträge und ,,confidential agreements" ausgeschlossen.

Der deutsche Vorstand von Amnesty International war über die Vertragsbedingungen von Irene Khan nicht informiert und in den Entscheidungsprozess nicht involviert. Diese Kommunikationsstrategie des IEC hat unter den Mitgliedern, Spendern und Aktiven zusätzlich zur Enttäuschung über die Vorgänge beigetragen. Umso energischer setzen wir, die Bochumer Amnesty International Gruppen sowie viele andere deutsche und internationale Gruppen, uns nun für eine vollständige Aufklärung sowie erhöhte Transparenz innerhalb von Amnesty International ein. Diese Botschaft ist beim IEC angekommen und anerkannt worden.

Unsere eigene Menschrechtsarbeit beeinträchtigen die aktuellen Vorkommnisse nicht. Wir werden unserer Arbeit uneingeschränkt nachgehen, natürlich weiterhin ehrenamtlich und mit dem gleichen Engagement. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns weiterhin dabei unterstützen.

Ihre Bochumer AI-Gruppen

Zur öffentlichen Stellungnahme des deutschen Vorstands gelangen Sie hier:
http://www.amnesty.de/2011/2/23/informationen-zu-zahlungen-irene-khan
Den (englischsprachigen) Finanzbericht 2009/10 finden Sie hier:
http://www.amnesty.org/en/library/info/FIN40/012/2010/en